Über mich

Manches vergisst man einfach und das taucht viele Jahre später wieder auf und bekommt eine ganz besondere Bedeutung. In meinem Fall ist es eine Erinnerung an die Kindheit.
Meine beste Freundin und ich, wir spielten oft auf einer Wiese hinter unserem Haus. Was Kinder halt so tun, wenn sie es nicht erwarten können wie Erwachsene zu sein. Auf jeden Fall suchte sich jede von uns einen Beruf aus und ich kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern was ich damals spielen wollte.
Aber meine Mutter hat vom Balkon aus die Szene beobachtet und sie hat noch heute im Ohr, wie meine Freundin damals gesagt hat: ‚Du wirst sowieso einmal Hebamme!‘ Ich hatte das längst vergessen, aber meine Mutter nicht, die mir von dieser Szene erzählt hat, als ich mich für das Hebammenstudium entschieden habe. Und wie das Leben so spielt, ist alles so gekommen wie es damals auf der Wiese ‚vorhergesagt‘ wurde. Ich bin schließlich wirklich Hebamme geworden.
Die übliche Floskel von ‚Beruf und Berufung‘ möchte ich hier nicht verwenden, denn es steht für mich sowieso außer Frage: Hebamme zu sein, ist dem Leben verpflichtet zu sein und daher weit mehr als nur als ein Beruf anzusehen. Seit Frauen Kinder zur Welt bringen gibt es Hebammen, Frauen die helfen, begleiten und stets wissen was zu tun ist. Mit dieser Einstellung ausgebildet, das klare Berufsbild verantwortungsvoll in mir tragend, freue ich mich jeden Tag darüber, dass mich mein Lebensweg tatsächlich von der Wiese hinter dem Haus nun dorthin geführt hat, wo ich heute tätig sein kann.

0
Geburten begleitet
0
Freudentränen getrocknet
0
gehalten

